16. Der Mut der Frauen vor uns

Wir sind nicht die Ersten, die mutig sein müssen. Vor uns gab es Mütter, Großmütter, Urgroßmütter – Frauen, die in ihrer Zeit ihre ganz eigenen Kämpfe gekämpft haben. Die aufgestanden sind, die durchgehalten haben, die neue Wege gegangen sind.

Und was hat das mit transgenerationaler Weitergabe zu tun? Epigenetik heißt der relativ neue Wissenschaftszweig, der ein Teilgebiet der Biologie ist. Epigenetische Informationen werden auf der Ebene der Körperzellen durch verschiedene Biomoleküle weitergegeben, die wie chemische Schlösser den Zugang zu bestimmten Sequenzen der DNA verhindern oder ermöglichen. Neben den Genen selbst bestimmt auch der epigenetische Code über unser Schicksal.

Klingt kompliziert? Was ich verstanden habe, ist, dass die Wissenschaft nun endlich erklären kann, was wir schon lange fühlten/wussten. In der ressourcen-orientierten Arbeit mit dem Genogramm lege ich den Focus auf die Stärken und Potentiale, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.

An Tag 5 konntest du im Arbeitsblatt deine Ahninnen eintragen. Nimm es hoch einmal heraus. (Unten kannst du die Vorlage noch einmal finden.)

In den Geschichten deiner Ahninnen liegt also auch deine Geschichte. In deinem Körper fließen ihr Mut, ihre Kraft, ihre Weisheit. Manchmal kannst du sie spüren, diese Verbindung durch die Zeit: In einer Geste, die du von deiner Mutter kennst. In einem Lachen, das dich an die Großmutter erinnert. In einer inneren Gewissheit, die plötzlich da ist.