Winterlicht in dunkler Zeit
Wie geht es dir mit den immer kürzer werdenden Tagen? Angeblich geht die Sonne noch kurz vor 8:00 Uhr auf. Das bemerkst du allerdings nur, wenn sie es schafft, sich durch den Nebel und die graue Wolkendecke durchzumogeln.
Und auch die täglichen Nachrichten tragen im Moment nicht zur Stimmungsaufhellung bei. Ich finde, es ist höchste Zeit, die eigenen mentalen Abwehrkräfte zu mobilisieren.
Ich beginne im November schon mit meinen kleinen Helferlein gegen den Winterblues. Kerzen auf dem Wohnzimmertisch. Eine alte bauchige Glasflasche mit Sommerschätzen und einer Mini-Lichterkette auf dem Fensterbrett, die Tageslichtlampe am Schreibtisch.
Und natürlich gehört das kreative Schreiben dazu, mit dem ich auch mein Inneres zum Leuchten bringe. Lass dich inspirieren. Denn im Winterlicht liegt auch eine besondere Magie: Es erinnert dich daran, dass selbst in der Dunkelheit ein warmes, leuchtendes Zentrum in dir schlummert – bereit, entdeckt und gepflegt zu werden.
Kreatives Schreiben als Weg zum inneren Leuchten
Selbst in Zeiten, in denen das Leben dunkel erscheint, ist dein inneres Licht da. Es ist wie die Sonne hinter dichten Wolken – verborgen, aber nie verschwunden. Es braucht Zeit, Zuwendung und Fürsorge, um diese Wolken zu lichten.
„Dein Licht ist ein Geschenk, das nur darauf wartet, von dir entdeckt zu werden.“
Hier kommt der Zauber von Selbstfürsorge und kreativem Schreiben ins Spiel. Ein Moment der Achtsamkeit, ein Stift auf Papier. Vielleicht fühlt es sich anfangs ungewohnt an, aber jeder kleine Schritt zählt.
Von außen betrachtet sieht es aus, wie das Aneinanderreihen von Worten. Doch indem du mit der Hand schreibst und einer konkreten Anregung oder deinen inneren Impulsen folgst, verschaffst du dir Zugang zu deiner inneren Stimme.
Solange der Alltag laut ist, kreisen die Gedanken. Morgenseiten, Journaling oder Tagebuch schreiben wirken wie ein stiller Anker.
Schreiben hilft dir, Gedanken zu klären und zu ordnen: Und dann geschieht das Magische: Zwischen den Zeilen entdeckst du kraftvolle Einsichten über dich selbst. Du erkennst, was dich wirklich ausmacht, was dich antreibt, und wo dein Licht leuchtet – auch in dunklen Zeiten. Indem du deine Gedanken zu Papier bringst, entsteht ein neuer Raum im Kopf. Was sich chaotisch anfühlte, findet plötzlich Struktur, und du erkennst Muster und siehst klarer, was wirklich wichtig ist.
Du kannst immer besser Emotionen ausdrücken und wandeln: Im unzensierten Schreiben gibst du deinen Gefühlen eine Stimme. Ob Freude, Trauer oder Wut – durch deine Worte können diese Emotionen fließen, statt sich festzusetzen. Das fühlst sich heilsam an. Vielleicht sogar leicht. Wir sagen ja auch: „Ich fühlte mich er-leicht-ert!“
Du gewinnst kraftvolle Erkenntnisse über dich selbst: Während du die Worte schreibst, während sie praktisch aus dir herausfließen, tauchen zwischen deinen Gedanken auch unerwartete Einsichten auf. Wie ein Lichtstrahl, der durch Wolken bricht, lässt dich das Schreiben in der Reflexion erkennen, wer du bist und was dich im Kern ausmacht.
Warum dir leuchten manchmal so schwerfällt
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los. (Rilke)
Ja, der Rilke. Herbst- und Winterblues sind offensichtlich keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Jede von uns kennt das. Manchmal fühlt sich das Leben an, als hätte jemand den Dimmer heruntergedreht. Der Alltag verlangt so viel: Verpflichtungen, die scheinbar nie enden, Herausforderungen, die an den Kräften zehren, und Übergänge, die eine stille Traurigkeit oder Unsicherheit mit sich bringen.
Ist es wirklich nur der graue November, der nach diesem schönen, langen Sommer dich auf dich selbst zurückwirft? Es stimmt schon, wir Menschen gehen mit dem Rhythmus der Natur und der Jahreszeiten. Und doch ist es mehr als das Laubabwerfen, der Nebel und die Heiligen- und Totenfeiertage.
Du spürst, es geht tiefer. Du musst auf dich aufpassen. Es ist, als würde der Nebel des Herbstes nicht nur die Landschaft, sondern auch deine eigene innere Sicht verhüllen – alles wirkt verschwommen, und der Weg nach vorn bleibt unklar.
Oft ist es ein ganzer Strauß aus Ursachen:
Erschöpfung durch jahrelanges Geben
Du hast in den letzten Jahren viel gegeben – für deine Familien, in deinem Beruf oder in Beziehungen. Jetzt fühlt sich dieses Geben an wie eine ausgehöhlte Kürbislaterne, deren Licht erloschen ist. Wie schön wäre es, eine warme Feuerstelle zu haben, an der das eigene Licht wieder entzündet werden könnte.
Übergänge, die Orientierung verlangen
Immer wenn du an einer Schwelle stehst, kann es sein, dass dir Unsicherheit und Angst vor (vermeintlichem) Chaos begegnen. Lebensübergänge – wie der Auszug der Kinder, das Ende deiner Karriere oder der Renteneintritt – hinterlassen vielleicht gerade eine Leere. Und da ist sie, die Frage: „Wer bin ich eigentlich, wenn ich diese Rolle nicht mehr habe? Wer will ich dann sein?“
Verlust und Abschiede
Wenn die eigenen Eltern dement werden oder sterben, ändert sich deine Position im Familiensystem. Du wirst zu Familienältesten. Gesellschaftlich ist diese Rolle heutzutage nicht nur besetzt. Siehst du in erster Linie Krankheiten und Defizite oder kannst du zur lieben Großmutter, zur weisen Ratgeberin werden? Ob durch Trennung, Tod oder einfach die Veränderung von Beziehungen – Abschiede bringen eine Schwere mit sich, die in der trüben Jahreszeit doppelt schwer wiegen.
Wo sind jetzt die Räume und die Zeit, die du brauchst, um das eigene Strahlen unter dieser Last zu erhalten?
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben. (Rilke)
Das Gefühl, sich selbst aus den Augen verloren zu haben
Die Illusionen sind zerbrochen. Nach Jahren, in denen andere Priorität in ihrem Leben hatten, spüren viele Frauen: „Ich kenne mich selbst gar nicht mehr richtig. Was will ich eigentlich? Was macht mich glücklich?“ Dieses Gefühl, den Zugang zum eigenen Inneren verloren zu haben, kann lähmend sein.
Dagegen mag ich das kreative biografische Schreiben setzen.
Schreibimpulse für Selbstreflexion und kreatives Schreiben
Bist du nun neugierig geworden, ob da auch bei dir funktioniert? Mit diesen einfachen Schreibimpulsen kannst du dein eigenes kleines November-Retreat gestalten.
Retreat bedeutet Rückzug. Sorge also dafür, dass du in dieser Zeit nicht gestört wirst. Pro Aufgabe empfehle ich dir etwa 30 Minuten Zeit. Am besten kommst du in dieses positive Schreiben, wenn du einen Platz hast, an dem du bequem schreiben kannst und an dem es gemütlich ist. Bei mir ist es der aufgeräumte Schreibtisch, an dem ich ein schönes Duftöl (aktuell „Wilde Orange“) und eine Kerze platziere. Und natürlich einen Kaffee oder Tee. So ist es gut!
Schreibe erst einmal, ohne den Text schon zu bewerten oder zu korrigieren. Schreibe nur für dich.
Meine Beispiele können dich inspirieren, falls du im Moment noch Schreibanfängerin bist. Ich vertraue darauf, dass du schon bald deinen eigenen Ausdruck und deine eigene Schreibstimme findest.
Und bitte vertraue dir und deiner inneren Uhr. Es geht nicht darum, diese Listen hier „abzuarbeiten“. Schau einfach, was dich anspricht. Oder nimm gerade das Thema, bei dem du einen leisen Widerstand verspürst. Vielleicht liegt gerade da dein größter Gewinn.
Impuls Nr. 1: „Was bringt dich zum Strahlen?“
Diese Übung lädt dich dazu ein, die kleinen und großen Glücksmomente des Alltags bewusst wahrzunehmen und festzuhalten.
Schreibanregungen
– Beschreibe einen Moment aus der letzten Woche, der dich zum Lächeln gebracht hat
– Was sind drei kleine Dinge, die deinen Tag heute erhellt haben?
– Welche Menschen bringen Licht in dein Leben und warum?
– Erinnere dich an einen perfekten Moment – was hat ihn so besonders gemacht?
Beispiel-Einstieg
„Heute Morgen fiel das Sonnenlicht durch mein Fenster und meine Zimmerpflanzen malten Schattenbilder an die Wand. Ich machte ein Foto und schickte es meiner Freundin. Dann trank ich meinen Kaffee aus. Für einen Moment war alles einfach nur schön…“
Impuls Nr. 2: „Herbst- und Winter-Metaphern“
Herbst und Winter sind reich an Symbolik für persönliche Entwicklung und innere Prozesse. Bei dieser Übung nutzt du winterliche Bilder als Metaphern für das eigene Erleben.
Schreibanregungen
– Wie gleicht dein Leben momentan der Landschaft?
– Wo spürst du Kälte, wo spürst du Wärme?
– Was ruht unter deiner Schneedecke und wartet darauf zu erwachen?
– Welche inneren Ressourcen helfen dir durch die „dunkle Jahreszeit“?
– Beschreibe deinen persönlichen „inneren Winter“
Beispiel-Einstieg
„Wie ein zugefrorener See trage ich eine glatte Oberfläche. Darunter, in der Tiefe, bewegt sich das Leben weiter. Manchmal höre ich es knacken und knirschen, wenn das Eis sich dehnt…“
Impuls Nr. 3: „Dein inneres Feuer“
Diese Übung hilft dir dabei, die eigenen Energiequellen zu erkunden und Wege zu finden, die innere Flamme am Leben zu erhalten.
Schreibanregungen
– Was entfacht deine Begeisterung?
– Welche Aktivitäten geben dir neue Energie?
– Wann fühlst du dich besonders lebendig?
– Was hilft dir, dein inneres Feuer auch in schwierigen Zeiten zu bewahren?
Beispiel-Einstieg
„Mein inneres Feuer ist wie ein kleines Lagerfeuer im Wald. Es braucht regelmäßige Pflege, trockenes Holz und manchmal auch Schutz vor dem Wind. In meinem Alltag ist es die Ich-Zeit, mit der ich das Feuer beschütze, das Schreiben, das Zeichnen und das wöchentliche Treffen mit …“
Selbstfürsorge und kreatives Schreiben im Alltag
Besonders wertvoll werden diese Texte, wenn du nach ein paar Tagen wieder zu ihnen zurückkehrst und dich voller Motivation und Neugier weiter hinein in die innere Welt deiner Gefühle begibst. Dieses Schreiben und Gefühle erkunden bringt dich mit deinem Leuchten in Kontakt.
Das Schreiben ist dabei wie ein Muskel, den du trainierst. Setze dir realistische Ziele. Wie viel Zeit kannst du wirklich aufbringen? Trage die Zeiten am besten gleich in deinen Kalender ein, solange bis die Schreibroutine so normal wie das Zähneputzen geworden ist.
Regelmäßigkeit ist aus meiner Sicht, wichtiger als Superlative. Du hast nur eine halbe Seite geschrieben? Streiche das Wort „nur“. Eine halbe Seite ist super, denn sie zeigst, dass du dich und deine Empfindungen ernst nimmst. So entstehen Selbstwirksamkeit und Resilienz.
„Es sind oft die kleinen Momente, die uns daran erinnern, wie wertvoll wir sind.“
Einladung zum Mini-Retreat „Winterlicht“
Es gibt etwas, das noch schöner ist, als kreatives, biografisches Schreiben. Das ist das Schreiben in einer Gruppe – in einem geschützten Raum mit Frauen, die auf gleicher Wellenlänge liegen.
Demnächst gibt es mein Online-Retreat „Winterlicht“. Ich biete dir und anderen Frauen einen geschützten Raum und Methoden der Selbstfürsorge, mit denen du dir schreibend etwas Gutes tun und neue Perspektiven entdecken kannst.
Ich habe dazu neue und erprobte Übungen für dich ausgesucht, mit denen du schnell mit deiner inneren Stimme und auch mit den anderen Frauen in Verbindung kommst. Diese schwesterliche Offenheit ist das Besondere in meinen Online-Kursen.
Gegenseitige Wertschätzung und Vertraulichkeit sind Bedingungen für die Teilnahme. Was du von dir erzählst und was und ob du etwas Geschriebenes vorliest, bleibt deine Entscheidung. Damit habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht.
Was Teilnehmerinnen bisher in meinen Kursen sagten:
„Es was so leicht, kreativ zu sein. Du hast da etwas in mir zum Fließen gebracht.“ Petra
„Ich habe einen ganz neuen Zugang zum Schreiben gefunden und Lust, das so fortzusetzen.“ Inga
„Du hast es geschafft, dass wir Frauen uns sofort verbunden fühlten. Du bist nicht nur Biografissima – du bist auch Integratissima!“ Christine
Sei beim nächsten Mal dabei und finde im Winterlicht-Retreat zurück zu deinem Strahlen. Hier geht es zu allen Informationen und zur Anmeldung.
Abschluss: Dein Strahlen gehört dir
Dein Licht war nie weg – es wartet nur auf den richtigen Moment, um sich wieder zu zeigen. In dir schlummert eine Kraft, die niemand dir nehmen kann, auch wenn sie im Alltag sie manchmal verdeckt ist. Du bist es wert, dir Zeit und Raum zu schenken, um dieses Strahlen wieder zu entfachen.
Mach den ersten Schritt zurück zu deinem inneren Leuchten. Melde dich jetzt für das Retreat „Winterlicht“ an und gönn dir eine Auszeit, die nur für dich ist. Gemeinsam entdecken wir, wie du selbst an den dunkelsten Tagen in deinem eigenen Licht stehen kannst. 💛
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