Meine Lebensgeschichte schreiben? Ich habe doch gar nichts Besonderes erlebt! sagen die einen. Andere wiederum behaupten: Über mein Leben könnte ich ein Buch schreiben! Aber sie tun es nicht. Und Dritte wissen einfach nicht, wie sie es anfangen könnten.
Bei Dir darf das anders sein! Bist Du bereit, Dich auf eine faszinierende Reise zu begeben? Du hast so viele Geschichten zu erzählen. Und manchmal auch mehrere Versionen davon. Es ist an der Zeit, zur Autorin Deines Lebens zu werden.
Du magst Dich vielleicht fragen, was es nützt, die Vergangenheit Revue passieren zu lassen und Erlebnisse niederzuschreiben. Die Wahrheit ist, dass dies nicht nur eine Reise in die Vergangenheit ist, sondern auch eine Reise zu Dir selbst.
Du bist einzigartig – Deine Lebensgeschichte ist es auch
Jede Frau hat eine einzigartige Geschichte zu erzählen, die es wert ist, gehört zu werden. „Ich bin doch nichts Besonderes. Ich habe auch gar nichts Aufregendes erlebt“, möchtest Du entgegnen. Stelle Deine Erlebnisse und Erkenntnisse nicht in den Schatten.
Es ist an der Zeit, dass Frauen sichtbarer werden. Du musst weder Bundeskanzlerin noch Literaturprofessorin noch Goldmedaillengewinnerin sein, damit Du dich zeigen darfst. Egal ob Du, Bäckerin, Buchhalterin, Bibliothekarin oder Busfahrerin bist, mich interessiert Deine Geschichte.
Ich will wissen, wo Du herkommst. Und wie es dort gewesen ist. Ob Du Deine Großeltern kennengelernt hast. Was Dich mit Deinen Geschwistern verbindet, wenn Du welche hast. Oder wie es war, als Einzelkind aufzuwachsen. Wurde in Deiner Familie über Gefühle gesprochen? Oder hieß es dann schnell: „Stell Dich nicht so an!“ und „Was glaubst Du denn, wer Du bist!“ Mich interessiert Deine persönliche Entwicklung. Wie bist Du zu der geworden, die Du heute bist.
Ich will wissen, wie Du die Zeit der deutschen Wiedervereinigung erlebt hast. Warst Du im Osten bei den Demonstrierenden oder besorgst darüber, dass die Staatssicherheit Dir nahestehende Menschen inhaftiert? Oder hast Du damals im Westen Deutschlands die Welle der Freude und Begeisterung miterlebt, als die Mauer fiel. Und berichte auch davon, wie sich Dein Leben und Deine Arbeitswelt seitdem verändert hat.
Ich hoffe, es gibt auch etwas über Verliebtheit zu schreiben. Vielleicht auch über Schmerz und Trennung. Und wenn Du Kinder hast, werden das zukünftig die heißesten Fans Deiner Geschichten sein. Selbst wenn Du erst einmal ein paar Anekdoten aus Eurem Familienleben aufs Papier bringst. Es ist so wichtig, den nachfolgenden Generationen die Fragen nach dem Woher in der Familiengeschichte zu beantworten.
Ich hätte noch so viele Fragen. Wie hast Du die Millennium-Silvesternacht verbracht und welche Wünsche hattest Du an das neue Jahrtausend? Kannst Du Dich an den Moment erinnern, als Du von 9/11 erfuhrst? Und an die Gefühle, die der Terroranschlag in Dir auslöste?
Auch die Corona-Jahre waren eine besondere Zeit, die uns allen noch irgendwie in den Knochen steckt. Selbst jetzt noch, wo wir wieder zum normalen Alltag übergegangen sind, haben sie uns verändert. Wie geht es Dir damit?
Geschichten von persönlichem Erfolg oder von der Überwindung von Hindernissen, Geschichten von heldenhaften Taten oder dem normalen Alltag verbinden uns und schaffen eine gemeinsame Sprache und einen Raum, in dem Frauen und Männer ihre Erfahrungen teilen können. Geschichten bringen zum Nachdenken, zum Lachen oder zum Weinen. Mit Deinen Geschichten baust Du Brücken zu anderen Menschen auf einer tieferen, menschlichen Ebene.
Was hält Dich zurück, Deine Geschichte zu schreiben?
Du kannst es Dir absolut nicht vorstellen, Deine eigene Biografie zu schreiben oder gar Dein eigenes Buch in den Händen zu halten? Dann denke erst einmal gar nicht ans Veröffentlichen. Tu es für Dich.
Fange klein an. Zum Beispiel mit einer 7-Minuten-Geschichte, wie Du sie in meinen Newslettern findest oder im Online-Schreibtreff erstellen kannst. Ich gebe Dir immer wieder Inspirationen, wie Du kleine Mosaiksteinchen Deiner Lebensgeschichte schreiben kannst.
Die Geschichte meiner Mutter befindet sich in einem alten Schulheft. A5, liniert. Und es ist nicht ihre ganze Biografie, sondern eine Beschreibung ihrer ersten sechs oder sieben Lebensjahre, die mir sehr wertvoll ist. Denn beim Lesen habe ich vieles verstanden, was mich früher geärgert hat.
Das Talent zum Schreiben ist viel eher eine Frage der Übung und des Selbstvertrauens als eine angeborene Begabung.
Was hält Dich zurück?
· Selbstzweifel an Deinen schriftstellerischen Fähigkeiten?
· Zeitmangel, weil so vieles andere wichtiger erscheint?
· Perfektionismus, weil Du glaubst, Deine Biografie in einem Rutsch und vollkommen ausgereift schreiben zu müssen?
· Angst vor Kritik, weil Du Dir wünscht, dass alle Menschen Deine Texte lieben?
· Mangelnde Inspiration, weil Du denkst, Deine eigenen Erlebnisse oder Gedanken seien nicht interessant genug?
· Mangel an Struktur und Methoden für Geschichten, die interessant sind und sich gut lesen lassen?
· Fehlende Unterstützung und wertschätzende Rückmeldungen?
Hast Du beim Lesen einmal oder mehrfach innerlich genickt? Damit bist Du nicht allein. Ich lade Dich ein, versuchsweise bei den kostenfreien Museumsmomenten mitzumachen. Du wirst Dich selbst überraschen, was Du in einer Stunde erreichen kannst, und Du erhältst sofort wertvolle Ideen, Hinweise und Rückmeldungen von mir und den anderen Teilnehmerinnen. Ihr beflügelt Euch gegenseitig beim Aufschreiben Eurer Lebenserinnerungen.
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Auf dem Weg ins Schreibglück
Wir finden heraus, welche Art des Schreibens am besten zu dir passt, sei es ein Tagebuch, Gedichte, Poetry Slam, Geschichten oder Essays. Nimm Dir Zeit, frei und mit Lust auf Überraschungen und Fehler alles auszuprobieren, worauf Du Lust hast. Ich habe vor einigen Jahren in einem Italienurlaub meinen Fotoapparat zu Hause vergessen und stattdessen meine Bilder in „Elfchen“, Gedichten aus 11 Wörtern, festgehalten. Das kleine grüne Buch, das ich mir in einer romantischen Gasse in Venedig kaufte, ist auch heute noch auf besonderen Reisen dabei.
Eine Biografie muss nicht der chronologische Lebenslauf von Deiner Geburt bis heute sein. Du selbst bestimmst, von welchen Erfahrungen und Erkenntnissen Du erzählen möchtest, mit oder ohne Zeitstrahl.
Der Schlüssel zu einer guten Geschichte liegt darin, deine eigene Stimme zu entdecken und sie authentisch auszudrücken. Übung macht die Meisterin. Selbst erfahrene Schriftstellerinnen haben klein angefangen. Wenn Du regelmäßig schreibst, werden Deine Texte immer mehr nach Dir klingen.
Ich werde Dich daran erinnern, dass der Weg zum Biografie Schreiben eine Reise ist. Es geht nicht darum, dass Du perfekt bist, sondern authentisch. Genieße die Freiheit und den Spaß am Schreiben. Am Ende wartet ein Schatz auf Dich.
"Es gibt keine größere Qual, als eine unerzählte Geschichte in sich zu tragen"
Maya Angelou
Das Zitat stammt aus dem autobiografischen Roman „Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt“ der amerikanischen Schriftstellerin und Bürgerrechtskämpferin
7 Gründe, Deine Lebensgeschichte zu schreiben
Nur für den Fall, dass Du immer noch nicht motiviert bist – und weil ich es Dir in der Überschrift versprochen habe, kommen hier die sieben Gründe, weshalb es sich lohnt, die eigene Biografie zu schreiben:
1. Du gewinnst Selbsterkenntnis, Selbstwertgefühl und Selbstmotivation
Du wirst Deine Erfahrungen durch das Schreiben – vor allem, wenn Du mit der Hand schreibst – automatisch achtsam reflektieren. Und plötzlich verstehst Du besser, „wie Du tickst“. Du erkennst Deine inneren Antreiber und welche persönlichen Werte für Dich unverhandelbar sind.
Es wird Dir immer besser gelingen, Deine großen und kleinen Erfolge zu sehen und zu würdigen. Und Du verbindest Dich über das Schreiben mit Deinen Träumen, Wünschen und Ziele. Ist das nicht wunderbar!
2. Du traust Dich, Ziele auch außerhalb der Komfortzone zu setzen
Das Aufschreiben dieser Geschichten bringt Dich Deinen Werten und persönlichen Prioritäten näher. Ziele rücken aus der nebulösen Wünsch-Dir-was-Zone und werden zu Deiner Reiseroute mit klar definierten Meilensteinen, die Du feiern darfst.
Sag mir Bescheid, ich feiere gerne mit!
3. Du verstehst Deine Lebensentscheidungen
Durch das Schreiben wirst Du erkennen, wo Du in Deinem Leben selbstbestimmt gehandelt hast und wo Du einen Weg gegangen bist, der nicht Deiner war oder nicht mit Deinen Werten übereinstimmte.
Du darfst lernen, Deine Verletzlichkeit als einen Schatz anzuerkennen, denn sie macht Dich menschlich. Und Du darfst Dich mit vergangen Situationen, die Du nicht ungeschehen machen kannst, versöhnen. Im Schreibprozess kann das gelingen.
4. Du wirst zur Hüterin Deiner Familiengeschichte
Deine Lebensgeschichte ist ein Mosaiksteinchen in der gesamten Familiengeschichte. Mündliche überlieferte Geschichten verlieren im Weitererzählen viele Details und werden dadurch stark verkürzt.
Durch das Aufzeichnen bewahrst du diese Erinnerungen für Deine Kinder und Enkelkinder und schenkst Ihnen damit einen wertvollen Schatz.
5. Du bist eine Inspiration für andere Frauen
Wir Frauen brauchen lebendige Vorbilder, Role Models, die anderen Frauen Mut machen. Vor allem den jungen! Wenn du über Überwindungen, Erfolge und persönliches Wachstum schreibst, wird das Deine Leserinnen inspirieren und ermutigen.
6. Deine Zeitzeugenschaft zählt
Wir leben in einer Zeit der schnellen und massiven Veränderungen. Deine Lebenserinnerungen sind ein wertvolles Zeitzeugnis, wenn Du persönliche Erlebnisse mit historischen Ereignissen verbindest und damit eine einzigartige Perspektive lieferst.
7. Deine Kreativität und Schreibfähigkeit verbessern sich immer weiter
Im Gestalten Deiner Biografie darfst Du kreativ werden. Neben Texten können Videos, Bilder und Collagen stehen. Das Layout ist das I-Tüpfelchen. Und das regelmäßige Schreiben verbessert deine Ausdrucksfähigkeiten und fördert die Klarheit und Struktur deiner Gedanken.
Gilt auch für das Schreiben der Biografie: Es gibt nichts Gutes, außer Frau tut es
Das Dranbleiben beim Schreiben erfordert eine Kombination aus Motivation, Disziplin und effektiven Strategien.
Setze Dir realistische Ziele und teile deine Arbeit in kleinere Etappen auf. Bist Du ein Morgenmensch, da stehe eine Stunde früher auf, um Zeit zum Schreiben zu haben. Ich nehme mir seit vielen Jahren einmal im Jahr eine Kloster-Auszeit zum Schreiben. Für andere wiederum ist die Gemeinschaft wichtig.
Überlege, welcher Ort Deine Kreativität fördert. Es muss nicht das einsame Haus am Meer sein. Bei Agatha Christie war es der Küchentisch. Aber vielleicht ist es bei Dir ein Café oder eine Parkbank.
Schreibe drauf los! Unschöne Sätze, Rechtschreibfehler und wirre Abschweifungen gehören zum Prozess. Schriftsteller, die an einer alten Remington ihr Manuskript in einer Nacht von Seite Eins bis Happy End schreiben, sind eine Erfindung Hollywoods.
Im normalen Autoren-Leben nimmt der Text erst durch den Überarbeitungsprozess seine endgültige Form an. Doch dazu muss erst einmal ein erster Entwurf da sein. Ich denke bei diesem Wort an einen Schulfreund, dessen Eltern ein Fahrgeschäft hatten und uns immer mit Freimarken für die Karussels und ihre Wurfbude versorgten. Wir übten tagelang an unserer Technik, bis wir die Dosentürme mit immer weniger Würfen abräumten.
Auch mir fliegen die schönen Sätze nicht immer zu. Manchmal schon, dann fühlt es sich leicht an. So wie dieser Text, an dem ich nicht länger als vier Tage gefeilt habe. Mit ganz viel Freude und in der Hoffnung, dass Du ihn gerne und bis hierher gelesen hast. Vielen Dank dafür.
Ich wünsche Dir viel Freude beim biografischen Schreiben. Sehen wir uns bei den Museumsmomenten? Melde Dich hier an:
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