Du hast oft das Gefühl von Unklarheit und innerer Belastung oder ungelöste Themen, die sich wie unsichtbare Fäden durch dein Leben ziehen. Vielleicht spürst du, dass deine Entscheidungen, Beziehungen oder sogar deine Werte auf eine unsichtbare Weise mit deiner Familiengeschichte verbunden sind.

Wenn du diese Zusammenhänge mit der Methode der Genogrammarbeit entschlüsseln und eine neue Perspektive auf dein Familiensystem zu gewinnen möchtest, solltest du wissen, wie diese von in den 1980er Jahren von Monica McGoldrick und Randy Gerson entwickelte Methode funktioniert.

Ich zeige dir dafür 10 Prinzipien der Genogrammarbeit und wie sie dir helfen, Familienmuster zu erkennen, Beziehungskonflikte zu verstehen und deine eigenen Ressourcen zu stärken.

1. Systemische Perspektive: Deine Familie als lebendiges System verstehen

Jede Familie ist wie ein Netz, in dem alle miteinander verbunden sind. Das Familiensystem funktioniert dabei nach eigenen Regeln, die oft unbewusst an folgende Generationen weitergegeben werden.
Was bringt dir das?
Wenn du erkennst, wie du von generationenübergreifenden Prägungen beeinflusst bist, kannst du deine Rolle im System klarer sehen. Du verstehst besser, warum bestimmte Konflikte oder Verhaltensmuster immer wieder auftreten, und kannst bewusster darauf reagieren.

2. Mehrgenerationenblick: Drei – vier Generationen im Blick haben

Die Arbeit mit dem Genogramm bezieht mindestens drei Generationen ein, um wiederkehrende Muster, Themen und Dynamiken sichtbar zu machen. Besser noch sind vier Generationen: Urgroßeltern, Großeltern, Eltern und deine Generation. Und wenn du willst, dann schau auch, was du an deine Kinder weitergegeben hast. 

Was bringt dir das?
Durch die Mehrgenerationenperspektive siehst du, welche Werte und Normen weitergegeben wurden – bewusst oder unbewusst. Vielleicht erkennst du, dass sich ähnliche Herausforderungen bei dir und deinen Vorfahren wiederholen. Dieses Wissen gibt dir die Möglichkeit, überholte Glaubenssätze und vererbte Traumata aufzulösen und neue Wege zu gehen.

3. Symbolische Darstellung: Bilder statt Worte

Ein Genogramm ist mehr als ein Stammbaum. Es zeigt dir mit Symbolen und Linien, wie Beziehungen und Dynamiken in deiner Familie verlaufen. Oft sind die Hintergründe der Verhaltensweisen viel komplexer, als ursprünglich angenommen.

Was bringt dir das?
Manchmal sagt ein Bild mehr als tausend Worte. Du erkennst vielleicht, dass eine unerwartete Verbindung zwischen dir und einem anderen Familienmitglied besteht – oder dass bestimmte Konflikte sich durch wiederkehrende Muster erklären lassen.

4. Neutralität: Ohne Schuld und Scham hinschauen

Die Genogrammarbeit lädt dich ein, ohne Schuldzuweisungen oder Bewertungen auf dein Familiensystem zu blicken. Es geht darum, Zusammenhänge zu erkennen – nicht sie zu bewerten.

Was bringt dir das?
Das Verständnis für unbewusste Muster hilft dir, mit mehr Mitgefühl auf dich und andere zu schauen. Anstatt in Vorwürfen stecken zu bleiben, kannst du den Fokus auf Lösungen und Selbstreflexion legen.

5. Aufspüren von Mustern: Erkennen und durchbrechen

Wiederholen sich in deiner Familie bestimmte Lebenswege oder Entscheidungen? Vielleicht hat jede Generation einen ähnlichen Beruf ergriffen oder immer wieder in ähnlichen Beziehungen festgesteckt. Wer waren die schwarzen Schafe? Und welches Muster zeigen sie durch ihr Anderssein auf?

Was bringt dir das?
Wenn du diese Beziehungsmuster erkennst, kannst du bewusster entscheiden, was du beibehalten und was du verändern möchtest. So gestaltest du deinen Lebensweg frei von unbewussten Vorgaben.

6. Ressourcen-Orientierung: Deine familiären Stärken entdecken

Es gibt nicht nur Herausforderungen. In jeder Familie gibt es auch Ressourcen, die dich tragen können. Vielleicht die Kreativität deiner Großmutter oder die Widerstandskraft deines Großvaters. Darauf liegt der Fokus der ressourcenorientierten Genogrammarbeit.

Was bringt dir das?
Indem du diese positiven Aspekte erkennst, kannst du auf ein starkes Fundament bauen, das dich auch in schwierigen Zeiten unterstützt. Als Meisterin des Reframings empfehle ich dir, immer auch das Positive in den herausfordernden Situationen und Verhaltensweisen zu finden.

7. Einbettung in die Geschichte: Den historischen Kontext verstehen

Familien sind immer auch von äußeren Umständen geprägt: historische Ereignisse, kulturelle Werte oder wirtschaftliche Krisen. In der Genogrammarbeit geht der Blick auch auf den regionalen und sozialen Hintergrund. All dies gibt dir sogar Informationen über Familienmitglieder, die du nicht kennengelernt hast und von denen du nur wenige oder keine Informationen hast.

Was bringt dir das?
Wenn du verstehst, warum deine Eltern oder Großeltern so gehandelt haben, wie sie es taten, kannst du die Familiendynamik besser nachvollziehen. Das bedeutet nicht, dass du alles gutheißen musst – aber es hilft dir, mit mehr Klarheit auf deine eigene Geschichte zu schauen.

8. Erforschung von Narrativen: Die Geschichten hinter den Fakten entdecken

In jeder Familie gibt es Geschichten, die weitergegeben werden – manchmal sind es Familiengeheimnisse, manchmal Heldenerzählungen. Genauso stark wirken die Geschichten, die nicht erzählt wurden. Fragen, die nicht gestellt werden durften oder dürfen. Diese Erzählungen beeinflussen das Selbstverständnis und die Werte der innerhalb einer Familie.

Was bringt dir das?
Wenn du diese Erzählungen hinterfragst, kannst du dich davon lösen oder sie für dich neu interpretieren. Das gibt dir die Freiheit, deine eigene Identität selbstbewusst zu gestalten.

9. Förderung von Reflexion: Dich selbst in deiner Geschichte erkennen

Ein Genogramm ist wie ein Spiegel, der dir zeigt, wie du in das größere Geflecht deiner Familie eingebunden bist. Es lädt dazu ein, familiäre Prägungen zu hinterfragen und individuelle Handlungsspielräume zu erweitern.

Was bringt dir das?
Du gewinnst Klarheit darüber, was dich geprägt hat, und kannst deine Lebensgeschichte bewusst gestalten.

10. Prozesshaftigkeit: Ein Werkzeug für alle Lebensphasen

Die Genogrammarbeit ist kein einmaliger Prozess. Im Gegensatz Sie wächst mit dir und deinen Fragen.

Was bringt dir das?
Immer wenn du vor neuen Entscheidungen oder Herausforderungen stehst, kannst du auf dieses Werkzeug zurückgreifen. Es bleibt eine Quelle für Klarheit und Selbstbewusstsein.

So kommst du ins Tun:

Die Genogrammarbeit lädt dich ein, deine Familiengeschichte nicht nur zu analysieren, sondern mit ihr Frieden zu schließen.

Du wirst das Gefühl von Stillstand oder sich im Kreis zu drehen überwinden, lässt die Last der Vergangenheit hinter dir und öffnest die Tür zu innerer Versöhnung.

Du entdeckst nicht nur deine Wurzeln, sondern auch deine Flügel – die Ressourcen, die dich tragen. Wenn du neugierig bist, begleite ich dich gerne auf dieser Reise. Entweder im Online-Kurs oder im 1:1 Coaching.

Gemeinsam entdecken wir, was in deiner Familie verborgen liegt.